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Nicht nur die kleinen Menschen, die man Kinder nennt, spielen gern, auch die sogenannten Erwachsenen tun es. Manche haben es besonders gut: Sie machen das Spielen zu ihrem Beruf, tanzen traumverloren durchs Leben, denken sich Geschichten aus oder klecksen ein Bild auf eine eben noch leere Fläche. Weil sie das können, heißen sie Künstler.
Vor dreißig Jahren hatten an einer Schule ein paar Mädchen und Jungen, die es zu einer der hohen Künste zog, einen Einfall. Oder hatte ihr Lehrer ihn? Egal, sie machten sich zusammen ans Werk, und damit es nicht zu einfach wurde, setzten sie sich einen Rahmen, in den sie ihre Idee einfügen wollten. Denn jede Kunst sucht sich ihre Grenzen, um sie zu überschreiten.
Dieser Rahmen war sehr klein, geradezu winzig. Er hing mit dem Material zusammen, das sie sich für ihr Vorhaben ausgesucht hatten. Es war die Zeit, als die Bücher und Zeitungen noch aus beweglichen Buchstaben aus Blei gesetzt wurden, so wie es einst Johannes Gutenberg aus Mainz erfunden hatte. Ein halbes Jahrtausend hat seine schwarze Kunst alle großen und kleinen Ideen der Menschheit in die Welt gebracht. Erst vor kurzem hat die Hand am Computer dem Bleisetzer alles von A bis Z weggenommen.
Zum Setzkasten gehören nicht nur die Buchstaben, Zahlen und Zeichen. Er enthält auch Grundformen, die jedes Kind aus seinem Spielzeug kennt: Linien, Kreise, Dreiecke und Quadrate. Sie stehen hier auf der nächsten Seite.
Diese kleinen Figuren (im Buch sind sie um die Hälfte größer abgedruckt, damit wir mehr von dem Bild haben) sollten nun so gesetzt werden, daß ein lustiges Buchstabenlotto entsteht. Der Untergrund dazu war der kleine Rahmen, von dem ich sprach, unverrückbar und für jedes Bild gleich.
Also setzten sich alle hin und überlegten und probierten, und zum Dank für die Mühe wurden sie von ihrer Muse geküßt. Weil jede und jeder eine eigene Muse hat, ist natürlich ganz Unterschiedliches dabei herausgekommen.
Die Setzkästen und die Bleibuchstaben in den Druckereien sind nun schon lange weggeworfen und eingeschmolzen, und auch das Bilderspiel der Studenten an ihrer KUNSTHOCHSCHULE wäre vergessen und verweht, hätte nicht der Lehrer die Blätter aufbewahrt. Er hat sie für einen kleinen Kreis von Bücherfreunden vor zwei Jahren drucken lassen. Als ich das freundliche Heft betrachtete, flüsterte mir der Clown die erste Geschichte von Anastasius ins Ohr. Eine nach der anderen habe ich sie dann aufgeschrieben.
Der treue Lehrer, Hans-Joachim Schauß, hat in fünfzig Arbeitsjahren an die tausend Büchern ihr Gesicht gegeben. Für alle anderen und für dies eine sei ihm gedankt.
Übrigens: Man kann die Formen ausschneiden und selber Bilder bauen. Probiert es mal!

Wolfgang von Polentz

 

 

 

 

 

 


Warum wedeln die Hunde mit dem Schwanz?
Anastasius denkt sich das so: Wenn der Hund winken
will, müßte er die Pfote heben. Das stört beim Laufen.
Außerdem steht die Pfote auf dem Boden, da sieht ja
keiner sein Winken. Der Schwanz hat nichts zu tun,
und er ist oben. Also streckt ihn der Hund in die Luft
und schwenkt ihn wie eine Fahne:
WILLKOMMEN! WILLKOMMEN!

 

 



 

 

 

 

 

Wie ist der Pinguin in den Zoo gekommen?
Er ist zum Flughafen gegangen und hat gesagt:
Einmal Berlin, nur Hinflug.
Warum fliegen Sie nicht selbst?
Ich kann gar nicht fliegen.
Dann sind Sie kein Vogel?
Doch, ich lege Eier.
1 Invalidenplatz, hat der Mann am Schalter
eingetippt.
Und der Pinguin konnte den ganzen Flug lang
aus dem Fenster gucken.

 

 

 

 

 

 


Ritter Roderichs Rüstung rostete.
Ratlos rief Roderich:
Rettet ruhmreichen Ritter!
Ruhig riet Recke Reginald:
Rapsöl reinigt rasch rauhes Rüstzeug.
Ritterrunde raste:
Richtig, Reginald, richtig!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Yak hat ein zottiges Fell, damit er
nicht friert im kalten Gebirge.
Klar, das ist seine Jacke, deshalb heißt
er auch so.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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